„Mindestens 75.000 Pflegekräfte werden bis 2030 fehlen, wenn die schwarz-grüne Bundesregierung weiterhin untätig bleibt. Der freiheitliche Ansatz ist ganz klar. Wir müssen uns auf allen Ebenen der Pflegeproblematik annehmen und echte Reformschritte setzen, anstatt, wie Minister Johannes Rauch, nur ein bisschen dort, ein bisschen da herumzudoktern. Anreize für Berufseinsteiger zu schaffen, heißt, ordentlich zu entlohnen und einen vernünftigen Betreuungsschlüssel zu entwickeln. Menschenwürdig die Betroffenen zu versorgen, heißt, die Pflege daheim mit dem Pflegescheck zu fördern und die Menschen so lange wie möglich bei den Liebsten zu belassen“, erklärte heute, Dienstag, der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Ragger.
SPÖ steckt Menschen in Heime, die das gar nicht brauchen
Ragger führte dazu konkret aus: „Gerade auch die SPÖ versteht die Pflegedebatte nicht. Denn ihr Problem ist es, dass in jedem roten Bundesland die Menschen in die Heime gesteckt werden, wo gleich die roten Funktionäre bedienstet sind. Das schafft mitunter die volkswirtschaftlich vollkommen absurde Lage, dass vor dem Hintergrund des Pflegeregresses zu pflegende Menschen dort sehr teuer versorgt werden und von den Familien getrennt sind, obwohl zu Hause bessere und günstigere Lösungen gefunden werden können. Das ist freilich auch ein Grund, warum es so viel Personal braucht.“
Familienangehörigen müssen Pflegekosten ersetzt werden
„Unser ganzheitlicher Ansatz sieht den Menschen mit all seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Einerseits haben wir da die Fachkraft, die durch ein deutlich höheres Gehaltsschema gewürdigt und entlastet werden muss, daneben die Patienten, die eine Lebensqualität erhalten sollen, die sie auch verdienen. Die Pflege findet zum übermäßigen Teil auch zu Hause statt. Die Familien jedoch haben viel zu hohe Kosten, die sie nicht zur Gänze erstattet bekommen. Daher ist es auch absolut notwendig, dass man zusätzliche Leistungen wie etwa mobile Dienste und Aushilfen mit einem Pflegescheck, wie wir ihn in Niederösterreich einführen werden, bundesweit in Anspruch nehmen kann!“, sagte Ragger.
Pflegelehrlinge brauchen angemessene Bezahlung
Die Pflegelehre, wie sie schon unter der blauen Regierungsbeteiligung 2017 gefordert worden ist, wird nun endlich eingeführt: „Zu bedenken geben wir aber, dass die Lehrlingsentschädigung mit 650 Euro im ersten und 1.500 Euro im dritten Lehrjahr viel zu niedrig angesetzt wird. Kein Jugendlicher wird sich dafür begeistern können, wenn nicht, wie bei anderen körperlich fordernden Berufen wie Maurer oder Fliesenleger, ein Schema geboten wird, das bei 900 beziehungsweise 2.000 Euro liegt“, sagte Ragger. „Die Pflegelehre ist eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Formen und wird bis zu 7.000 Arbeitskräfte pro Jahr bringen. Entgegen dem kurzsichtig gedachten Einwand der SPÖ wird die Lehre aber keinen hohen 'Drop out' bringen, sondern angeregten Absolventen die Möglichkeit bieten, sich mittels Studiums noch höher zu qualifizieren.“
Und hier das Podcast zum Thema Pflege: