„Die WKO war schon in der Corona-Zeit einer der großen Krisengewinnler, weil sie auf die Einhebung der Zwangsbeiträge von ihren Zwangsmitgliedern nicht verzichtet hat. Daher soll die WKO wegen der noch immer andauernden Teuerung wenigstens jetzt auf die Kammerbeiträge verzichten, beziehungsweise diese an die Zwangsmitglieder zurückzahlen. Das wäre einmal ein erster wichtiger Schritt, den WKO-Präsident Mahrer für die Unternehmer setzen könnte – denn der Wirtschaftskammer geht es gut, den Unternehmen eben leider nicht“, sagte FPÖ-Wirtschaftssprecher NAbg. Axel Kassegger zu einem heute erschienenen KURIER-Artikel, wonach auch die Wirtschaftskammer wegen des Pflichtmitgliedschaftssystems mit Pflichtbeiträgen von der Inflation und den kräftigen Lohnabschlüssen extrem profitiert.
„Wir haben in den letzten Jahren im Parlament schon mehrfach gefordert, dass die WKO zumindest in der Krise bereit wäre, den Unternehmen nicht das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ebenso fordern wir, dass die gänzliche Abschaffung der Mehrfach-Pflichtmitgliedschaften zu den Fachgruppen beziehungsweise Fachverbänden der Wirtschaftskammern vollzogen wird – leider blocken in diesem Fall ÖVP und Grüne immer ab“, so Kassegger.
Im ersten Halbjahr hat die Zahl der Firmeninsolvenzen in Österreich wieder zugelegt. Mit 1.548 Insolvenzen gab es ein Plus zur Vorjahresperiode um 12,09 Prozent und die Insolvenzen werden laut dem Alpenländischen Kreditorenverband im Jahresverlauf noch zunehmen. "Die Kammerzwangsgebühren sind im einen oder anderen Fall sicher auch mit ein Grund für die Pleite. Die Kammer soll daher endlich das Modell der Pflichtmitgliedschaft überdenken und sich dem Wettbewerb stellen. Wer von den Leistungen der Wirtschaftskammer überzeugt ist, der wird auch freiwillig die Kammerumlage bezahlen. Die Mitglieder haben nämlich das Anrecht auf eine ihrem Namen würdige Interessensvertretung, bei der sie sich aus freien Stücken für oder gegen eine Mitgliedschaft entscheiden können sollen“, betonte Kassegger.