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25. Mai 2023 | Arbeit und Soziales, Parlament

Pflegelehre ist wesentlicher Schritt, um Versorgungssicherheit gewährleisten zu können

FPÖ-Parlamentarier Ragger bringt Antrag betreffend „Leistungsorientierte Lehrlingsentschädigung für Absolventen der Pflegelehre“ im Nationalrat ein.

„Faktum ist, dass die Pflegelehre ein Schritt für die 'Veredelung im Ausbildungsprozess' ist. Lehre, Assistenz, diplomierter Dienst und auch alle unterstützenden Fachhochschulen, die für diesen Pflegeberuf und in dieser Struktur geschaffen werden müssen, sind enorm wichtig. Die Pflegelehre ist einer der wesentlichen neuen Schritte in Österreich, damit wir eine Versorgungssicherheit gewährleisten können“, erklärte heute, Donerstag, der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Ragger in seinem Debattenbeitrag im Hohen Haus.

SPÖ verwechselt das Altwerden mit Krankheit

„Wir haben gemeinsam mit der ÖVP 2017 mit der Pflegelehre den Ansatz geprägt, hier einen weiteren Ausbildungsteil herbeizuführen - und das ist ein wichtiger Schritt. Ich verstehe es, dass ideologisch geprägt die SPÖ hier dagegen ist. Aber die Sozialdemokratie hat bis heute nicht verstanden, was Pflege wirklich bedeutet. Wenn die SPÖ glaubt, dass bei einer Einführung einer Pflegelehre alles schlechter wird, dann 'verkennt' die SPÖ das Altwerden mit einer Krankheit. Die SPÖ hat es einfach nicht verstanden, warum wir in Österreich eine Pflegediskussion haben, weil wir eben 75.000 Menschen haben, die in eine Ausbildung gehören. Damit können wir unseren jungen Menschen wieder ein Alternative in der Pflege bieten“, erklärte Ragger.

Chance auf 7.000 neue Pflegekräfte

Zur Kritik des SPÖ-Abgeordneten Philip Kucher, der bei der Pflegelehre eine Drop-Out-Rate wie in der Schweiz von 50, 60 Prozent erwartet und dass diese Personen auch später nie in der Pflege tätig sein würden, merkte Ragger an: „Diese Zahlen sind so nicht richtig, denn ein guter Teil derer, die die Lehre verlassen, würden sich im Gegenteil höher qualifizieren. 80 Prozent der Auszubildenden bleiben nämlich in dem Beruf. Auf Österreich umgelegt könnten so 7.000 Pflegeberufe neu geschaffen werden, und man wird dann nicht mehr Vietnamesen oder Menschen aus der Karibik brauchen, sondern eigene Leute.“

Ordentliche Bezahlung als Grundlage

„Auch müssen wir in der Pflege eine neue Gehaltspyramide erstellen und einen neuen Ansatz schaffen, damit es auch einen Wert bekommt, im Pflegeberich zu arbeiten. Das war bisher der große Fehler, dass der zuständige Minister die Bezahlung viel zu niedrig angesetzt hat. Wenn man mit 650 Euro bis zu 1.500 Euro vom ersten bis zum dritten Lehrjahr beginnt, dann ist das ganz klar der falsche Ansatz. Da muss höherwertig angesetzt werden, sonst wird man diesen Beruf nicht attraktiv gestalten können.“

Nicht jeder braucht oder will ein Pflegeheim

„Ein großer Fehler der SPÖ war es überdies, alle zu Pflegenden im Pflegeheim zu versorgen, anstatt dass man etwa die mobilen Dienste oder die Übergangspflege unterstützt hätte. Ich habe bis heute von Seiten der SPÖ keinen Ansatz gesehen, wie man ältere Menschen länger zuhause versorgen oder pflegen könnte – das ist in keinem der SPÖ-geführten Bundesländer erkennbar“, betonte Ragger.

FPÖ-Antrag für hochwertige Pflegeausbildung

Im Laufe seiner Rede brachte Ragger auch einen Antrag ein, in dem „die schwarz-grüne Regierung, insbesondere der Sozialminister, aufgefordert wird, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, die folgende Eckpunkte umfasst: Die gesetzliche Festlegung einer Mindest-Lehrlingsentschädigung im Ausmaß von 900 Euro brutto im ersten und 2.000 Euro brutto im letzten Lehrjahr für Absolventen der Pflegelehre. Die Berücksichtigung der Absolventen der Pflegelehre bei zukünftigen Pflegeprämien des Bundes und der Länder. Die Gewährleistung der berufsrechtlichen Durchlässigkeit des Ausbildungsmoduls der Pflegelehre zur Pflegeassistenz beziehungsweise Pflegefachassistenz im Gesamtaufbau der Pflegeausbildung bei den einzelnen Qualifikationen“.


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